Investitionen in europäische Immobilien sinken, aber das Schlimmste könnte vorbei sein
Thema: Immobilien
Verfasst von MoneyController am 20.11.2023
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In den letzten Monaten haben steigende Finanzierungskosten und Hypothekenzinsen den europäischen Immobilienmarkt unter Druck gesetzt. Dies hatte einige bemerkenswerte Folgen, wie z.B. einen Rückgang der Immobilienpreise und einen Rückgang eines erheblichen Anteils der Investitionen in diesem Sektor.
Der europäische Immobilienmarkt steht im Mittelpunkt des Interesses vieler Sparer und Investoren, die durch die Zinserhöhungspolitik der Europäischen Zentralbank und der Bank of England erhebliche Veränderungen erfahren haben. Bnp Paribas RE hat eine Prognose für den Immobilienmarkt erstellt (die von der Plattform "idealista.it" berichtet und gut zusammengefasst wurde), die vor allem eine deutliche Verlangsamung der Investitionen beschreibt. Eine Zahl besagt, dass die Investitionen im Wohnungssegment im ersten Halbjahr 2023 um 62% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgehen werden.
Abgesehen von Spanien, das einen Anstieg der Investitionen in Wohnimmobilien verzeichnete, war im restlichen Europa ein Rückgang zu verzeichnen, der in Ländern wie Deutschland, Frankreich und den skandinavischen Ländern stärker und in England und den Niederlanden weniger ausgeprägt war. Betrachtet man jedoch die Immobilieninvestitionen insgesamt, so ist nicht nur ein Marktrückgang von 57 % - wiederum gemessen an den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 - festzustellen, sondern auch ein genereller Rückgang in allen europäischen Ländern.
Der Rückgang der Hauspreise ist nicht so auffällig wie der Rückgang der Investitionen. Wichtig ist jedoch, dass sich der Rückgang der Hauspreise in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 fortsetzte, wenn auch langsamer als im letzten Quartal 2022: -0,7% nach -1,4% im vierten Quartal 2022. Deutschland, Dänemark, Luxemburg, Schweden und Finnland sind derzeit die Länder mit den stärksten Preisrückgängen. Die Städte mit den stärksten Preissteigerungen sind dagegen Frankfurt, München, Kopenhagen, Amsterdam und Brüssel.
Die Zahl der Hauskäufe und -verkäufe ist im ersten Quartal 2023 um mehr als 10 Prozent zurückgegangen. Wie aus dem Bericht von Bnp Paribas RE hervorgeht, könnte die Preiskorrektur nach unten auf dem Wohnimmobilienmarkt jedoch ihren Tiefpunkt erreicht haben und es ist nicht auszuschließen, dass die Preise - unter Berücksichtigung der Zinsentwicklung - wieder anziehen. Auf dem Wohnungsmarkt darf auch nicht übersehen werden, dass die Mietnachfrage die Mietpreise weiterhin stützt. Was die Logistik betrifft, so ist dieses Segment vielleicht dasjenige, das sich am schnellsten erholt. Der Büromarkt hingegen scheint am schwierigsten zu prognostizieren zu sein.
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