Die nächsten Schritte der Fed und die Folgen für den US-Aktienmarkt
Finanzmärkte / Wirtschaft
Verfasst von MoneyController am 29.07.2024
- 223
- 0 Folgen mir
In dieser Woche wird die Fed zusammentreten, um eine Entscheidung über die Zinssätze zu treffen. Einigen Analysten zufolge ist es wahrscheinlich, dass die Fed die Zinssätze unverändert lassen wird. Die Inflationsdaten und die Stimmung an den Märkten deuten jedoch darauf hin, dass eine erste Zinssenkung bereits im September immer wahrscheinlicher wird.
Die schwierige Aufgabe der US-Notenbank (wie auch der Zentralbanken im Allgemeinen) besteht darin, mehrere Variablen zu berücksichtigen, insbesondere die Inflation, die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Wie Nick Timiraos im Wall Street Journal schreibt, scheinen die Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten eine erste Zinssenkung auf der Fed-Sitzung von Jerome Powell im September immer plausibler zu machen.
Eines der Anzeichen für einen möglichen Kurswechsel der Fed bereits im September könnte im derzeitigen Anstieg der Bewertungen von US-Small-Caps liegen. Wie Gordon Gottsegen in „Market Watch“ darlegt, neigen Anleger dazu, im Vorfeld einer Zinssenkung in Small Caps zu investieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Small-Cap-Unternehmen im Durchschnitt stärker von Zinsänderungen betroffen sind: Aufgrund ihrer geringeren Größe als Large-Caps sind sie stärker von geliehenem Geld und folglich von den Finanzierungskosten abhängig. Daraus folgt, wie Thomas Martin, Senior Portfolio Manager bei GLOBALT Investments, gegenüber Gottsegen erklärt, dass sich die so genannte „große Rotation“ (zugunsten von Small Caps) fortsetzen und sogar noch verstärken könnte.
Um auf den Artikel von Timiraos im Wall Street Journal zurückzukommen: Einer der Aspekte, die eine erste Zinssenkung der Fed im September wahrscheinlicher machen, sind die Inflationszahlen: Vor zwei Jahren hatte die Kerninflation in den USA 5,6 % erreicht; zwölf Monate später war die Inflation auf 4,3 % gesunken und damit immer noch recht hoch; im Juni fiel die US-Inflation auf 2,6 %.
Oft liest man, dass der heikelste Moment für die Geldpolitik die so genannte „letzte Meile“ ist, d. h. wenn das Ergebnis von 2 % (geldpolitisches Ziel) in Sicht ist. Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, glaubt jedoch nicht, dass es in dieser Hinsicht besondere Schwierigkeiten geben wird: Die Inflationsindikatoren - so Williams - sind miteinander vereinbar und deuten auf einen allmählichen Rückgang der Inflation hin.
Lesen Sie auch:
Ist an der Wall Street die Zeit reif für die Rückkehr von Small Caps und Value-Aktien?
Zinssätze, Emittenten und Unternehmensausfälle: Ausblick auf die kommenden Monate