Märkte in Korrektur: Rezession im Anmarsch?
Finanzmärkte / Wirtschaft
Verfasst von MoneyController am 05.08.2024
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Trübe Wirtschaftsdaten und fallende Aktienmärkte: Was passiert derzeit an den Finanzmärkten?
Die Eröffnung des Nikkei am heutigen Montag, dem 5. August, deutet auf eine Fortsetzung der Verkäufe an den Märkten hin, nachdem die vergangene Woche mit deutlichen Rückgängen abgeschlossen wurde. Dies geht sogar so weit, dass einige Analysten davon ausgehen, dass wir in eine Bären-Korrekturphase an den Märkten eingetreten sind. In der vergangenen Woche drückten die US-Arbeitsmarktdaten die Börsenindizes weiter nach unten. Wie Pia Singh und Hakyung Kim auf "CNBC" schreiben, kann dieser Marktrückgang als Befürchtung der Anleger interpretiert werden, dass die US-Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert.
Wie Vito Lops in "Il Sole 24 Ore" darlegt, haben die sieben größten US-Aktien im Technologiesegment (Amazon, Apple, Google, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla) Marktkorrekturen in Höhe von 3,3 Billionen USD erlitten; der Grund liegt in den gesenkten Gewinnaussichten im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz. In Europa hingegen, so Lops weiter, waren die Börsenrückgänge vor allem auf den Bankensektor zurückzuführen, der die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank offenbar nicht gut aufgenommen hat.
Doch wie steht es um die wirtschaftliche Lage in den USA und in Europa? Zusätzlich zu den wenig ermutigenden Arbeitsmarktdaten zeigte der vom Institute for Supply Management ermittelte Index, der die Stimmung der Beschäftigten im Bereich Einkauf und Beschaffung in den Unternehmen wiedergibt, einen über den Erwartungen liegenden Rückgang; insbesondere fiel der Index unter 50 Prozent, eine Schwelle, die darauf hindeutet, dass nun eher mit einem Rückgang als mit einem Wachstum zu rechnen ist.
In "Il Corriere della Sera" skizziert Daniele Manca eine wirtschaftliche Situation, die durch die nicht zu vernachlässigenden Schwierigkeiten einiger großer Wirtschaftsgiganten gekennzeichnet ist: nicht nur die USA, denen eine Rezession droht, sondern auch China und Deutschland zeigen Anzeichen eines Rückzugs. Volkswirtschaften wie die italienische scheinen vorerst vor der Rezession geschützt zu sein, allerdings nur dank der Einnahmen aus dem Tourismus, da die Industrie eher rückläufig ist. Generell, so Manca, neigen die Unternehmen in einer Situation wie der gegenwärtigen, die durch Unsicherheiten in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung gekennzeichnet ist, dazu, das Risiko zu scheuen und stattdessen Liquidität zu suchen.
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