Die Märkte irren sich: Aktienmarktwachstum ist nicht garantiert

Thema: Finanzmärkte / Wirtschaft

Verfasst von MoneyController am 25.01.2023

Der Beginn des Jahres 2023 war bisher von einem gewissen Optimismus an den Finanzmärkten geprägt (z.B. der aktuelle Anstieg der Tech-Aktien). Mike Wilson, Chief Investment Officer und Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley, hält diesen Optimismus für ungerechtfertigt: Die Aktienmärkte werden wahrscheinlich bald wieder in eine Baissephase eintreten.

Anleger laufen Gefahr, in die Bärenmarktfalle zu tappen

Wie Will Daniel, der über Wilsons Analyse berichtet, in 'Fortune' schreibt, wird die Rallye, die die Märkte erleben werden, wahrscheinlich eher bärisch als bullisch sein. Stattdessen glauben heute viele, dass die Aktienmärkte weiter steigen werden: Einerseits gibt es Daten, die darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft und vielleicht auch die europäische Wirtschaft die Rezession überwunden haben, und andererseits, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat und unter Kontrolle ist. Dies würde zu einer Verlangsamung der restriktiven Geldpolitik der Zentralbanken führen. Doch Wilson sieht die Investoren in einer Falle.

Umsatz gleicht Unternehmenskosten nicht aus

Bei einem genaueren Blick auf die Ertragslage der Unternehmen gebe es immer weniger Grund für Optimismus. Wilson weist darauf hin, dass die Kosten der Unternehmen schneller steigen als die Umsätze, was sich nicht nur auf die Gewinnmargen, sondern auch auf die Aktienkurse auswirkt.

Die aktuelle Rally deutet auf eine neue (vielleicht letzte) Baissephase hin

Die Erwartungen für den durchschnittlichen Aktienwert des S&P 500 liegen bei 228 USD pro Aktie, aber für Morgan Stanley sollte dieser Wert auf 195 USD pro Aktie nach unten korrigiert werden. Wilson geht sogar so weit zu spekulieren, dass der Durchschnittswert auf 180 USD pro Aktie fallen wird. Einen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch: Die aktuelle Rally ist für den Morgan-Stanley-CIO ein Zeichen dafür, dass eine Baissephase an den Märkten bevorsteht, die aber die letzte sein dürfte.

Der S&P 500 könnte im ersten Halbjahr bis zu 25% verlieren

Daniels Artikel in 'Fortune' zitiert auch die Analyse von Mark Haefele, Chief Investment Officer bei UBS Global Wealth Management. Interessanterweise ähnelt Haefeles Analyse der von Wilson: Der Druck auf die Unternehmensgewinne dürfte Aktienindizes wie den S&P 500 nach unten drücken, der in diesem Fall bis zu 25% an Wert verlieren könnte.

Einstiegschancen dürften die Märkte in der zweiten Jahreshälfte drücken

In der zweiten Jahreshälfte würden starke Korrekturen jedoch Kaufgelegenheiten schaffen und dann eine Haussephase auslösen. Der S&P 500, der laut Haefele von derzeit 4.000 auf 3.000 Punkte fallen würde, könnte wieder auf 3.900 Punkte steigen.  

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